Top 10 Fehler beim Immobilienkauf auf Mallorca

Worauf Sie achten sollten – und wie Sie Ihre Traumimmobilie sorgenfrei erwerben

Der Immobilienkauf auf Mallorca ist ein aufregendes Vorhaben – doch wer unvorbereitet handelt, riskiert mehr als nur Geld. Hier finden Sie die 10 häufigsten Fehler, die Käufer auf der Insel machen – und wie Sie diese geschickt umgehen können.

 

1. Unzureichende Marktkenntnisse

Wer eine Immobilie auf Mallorca kaufen möchte, betritt oft Neuland – nicht nur geografisch, sondern auch marktbezogen. Ein häufiger Fehler ist es, sich auf oberflächliche Eindrücke oder veraltete Informationen zu verlassen. Dabei ist der mallorquinische Immobilienmarkt äußerst dynamisch und weist regionale Besonderheiten auf, die sich stark auf den Kaufpreis und die langfristige Wertentwicklung auswirken können.

Warum fundierte Marktkenntnisse entscheidend sind

Der Immobilienmarkt auf Mallorca unterscheidet sich deutlich vom Festland – und innerhalb der Insel wiederum stark von Region zu Region. Während in Palma ein städtisches, internationales Publikum den Ton angibt, herrscht in ländlichen Gebieten wie dem Pla de Mallorca ein völlig anderes Preisniveau und Käuferprofil. Küstenorte wie Santa Ponsa, Port d’Andratx oder Cala d’Or ziehen Investoren und Zweitwohnsitzkäufer gleichermaßen an, was die Nachfrage und die Preisentwicklung beeinflusst.

Wenn Sie sich hier nicht auskennen, laufen Sie Gefahr, ein Objekt zu überteuerten Konditionen zu erwerben oder wichtige Faktoren wie die Saisonalität, Vermietbarkeit oder infrastrukturelle Entwicklung zu unterschätzen.

 

Häufige Folgen mangelnder Marktkenntnis

Fehler Mögliche Konsequenz
Kauf in überbewerteten Lagen Möglicher Wertverlust oder geringe Wertsteigerung
Unterschätzung saisonaler Leerstände Eingeschränkte Mietrendite
Unkenntnis regionaler Bau- oder Nutzungseinschränkungen Eingeschränkte Nutzung oder zusätzliche Kosten
Fehleinschätzung der Nachfrageentwicklung Schwieriger Wiederverkauf

 

So vermeiden Sie diesen Fehler

1. Regionale Marktanalyse durchführen:
Informieren Sie sich über die Preisentwicklung, Infrastrukturprojekte und Mikrostandorte. Nutzen Sie dafür aktuelle Marktberichte von Maklern, Banken oder unabhängigen Experten.

2. Mehrere Gegenden vergleichen:
Ein direkter Vergleich verschiedener Orte – z. B. Südostküste vs. Nordwesten – kann helfen, ein realistisches Gefühl für Preis-Leistungs-Verhältnisse zu entwickeln.

3. Langfristige Trends beachten:
Achten Sie nicht nur auf aktuelle Preise, sondern auch auf Entwicklungen in Tourismus, Wirtschaft und Infrastruktur – denn diese Faktoren beeinflussen die künftige Wertentwicklung.

4. Mit lokalen Experten sprechen:
Ein erfahrener Makler mit tiefem Inselwissen ist Gold wert. Seriöse Anbieter analysieren mit Ihnen gemeinsam die Vor- und Nachteile bestimmter Lagen und geben transparente Einschätzungen zum Markt.

 

Unser Tipp

Wenn Sie vor dem Immobilienkauf ein paar Tage auf der Insel verbringen, nutzen Sie die Gelegenheit für Besichtigungen in unterschiedlichen Regionen – möglichst auch zu verschiedenen Tageszeiten. Eine Finca, die vormittags idyllisch wirkt, kann abends von Straßenlärm oder hoher Luftfeuchtigkeit betroffen sein. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl – aber erst nachdem Sie die Fakten kennen.

 

2. Kein lokaler Rechtsberater

Viele Käufer denken, der Gang zum Notar allein reiche aus, um den Immobilienkauf auf Mallorca rechtlich abzusichern. Ein folgenschwerer Irrtum. Wer auf einen unabhängigen lokalen Rechtsberater verzichtet, riskiert nicht nur finanzielle Verluste, sondern unter Umständen auch jahrelangen Rechtsstreit. Der mallorquinische Immobilienmarkt ist komplex – und nicht jeder Vertrag, der auf den ersten Blick solide wirkt, hält juristischen Überprüfungen stand.

 

Warum ein mallorquinischer Rechtsberater unverzichtbar ist

Das spanische Immobilienrecht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom deutschen oder österreichischen. Hinzu kommen inseltypische Eigenheiten – etwa unklare Eigentumsverhältnisse, veraltete Grundbucheinträge oder rechtlich problematische Bauzustände. Ein ortsunkundiger Anwalt aus dem Heimatland kann diese Fallstricke in der Regel nicht erkennen.

Ein lokaler, unabhängiger Anwalt (abogado) kennt dagegen die Tücken und Gepflogenheiten des hiesigen Marktes, pflegt Kontakte zu Behörden und kann die Seriosität von Verkäufern oder Bauträgern realistisch einschätzen.

 

Typische Risiken ohne lokale Rechtsberatung

Versäumnis Mögliche Folgen
Keine Prüfung des Eigentumsrechts Kauf von nicht registriertem oder belastetem Eigentum
Keine Einsicht in Baugenehmigungen Späterer Abriss oder Nutzungsverbot
Fehlende Kenntnis der Vertragsklauseln Nachteilige Bedingungen (z. B. Rücktrittsausschluss, Zahlungsverpflichtungen)
Keine Prüfung von Altlasten Übernahme von Schulden oder offenen Gebühren

 

Worauf Sie bei der Wahl eines Anwalts achten sollten

  • Unabhängigkeit vom Makler oder Verkäufer:
    Achten Sie darauf, dass der Anwalt ausschließlich Ihre Interessen vertritt.

  • Erfahrung mit internationalen Käufern:
    Ein Rechtsberater, der regelmäßig mit deutschsprachigen Kunden arbeitet, kann kulturelle und sprachliche Unterschiede besser überbrücken.

  • Klare Kommunikation und transparente Kostenstruktur:
    Gute Anwälte arbeiten mit klaren Angeboten und informieren Sie verständlich über Ihre Rechte und Pflichten.

  • Vollständige Prüfung aller Unterlagen:
    Dazu gehören u.a. Grundbuchauszug (Nota Simple), Katasterdaten, Energieausweis, Bebauungspläne und Gemeindevorschriften.

  •  

Unser Tipp

Vertrauen ist gut – Kontrolle durch einen Profi ist besser. Holen Sie frühzeitig ein Angebot von einem spezialisierten, deutschsprachigen Rechtsanwalt auf Mallorca ein und lassen Sie sich im Idealfall vor der Unterzeichnung eines privaten Kaufvorvertrags (Option de Compra) beraten. Das verhindert böse Überraschungen und gibt Ihnen die nötige Sicherheit.

 

3. Vernachlässigung rechtlicher Prüfung

Existieren offene Schulden, Baugenehmigungen oder Altlasten? Ist das Grundbuch korrekt? Ohne gründliche Prüfung riskieren Sie Folgekosten oder gar den Verlust Ihrer Rechte an der Immobilie.

Sie haben Ihr Traumobjekt gefunden, der Preis wirkt fair, die Lage ist perfekt – und der Verkäufer scheint vertrauenswürdig. Doch auch wenn alles stimmig erscheint, gilt: Vertrauen ist gut, aber rechtliche Prüfung ist unerlässlich. Viele Käufer auf Mallorca unterschätzen, wie entscheidend eine gründliche juristische Prüfung der Immobilie ist – und riskieren dadurch viel mehr als nur ein schlechtes Geschäft.

 

Was bedeutet rechtliche Prüfung konkret?

Die sogenannte Due Diligence umfasst eine detaillierte Analyse aller relevanten rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Aspekte der Immobilie. Ziel ist es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen – bevor ein Vorvertrag unterschrieben oder eine Anzahlung geleistet wird.

Einige zentrale Prüfbereiche:

Prüfbereich Warum das wichtig ist
Grundbuch (Nota Simple) Klärt Eigentumsverhältnisse, Hypotheken, Belastungen
Katasterdaten Abgleich von Größe, Nutzungsart und Lage
Baugenehmigungen & Lizenzen Zeigt, ob legal gebaut wurde und eine Nutzung erlaubt ist
Schulden beim Eigentümer Rückstände bei der Gemeinde, Strom, Wasser, Gemeinschaftskosten
Energieausweis Pflichtdokument bei Verkauf – zeigt Effizienz und Verbrauch
Altlasten oder Enteignungspläne Verborgene Risiken durch städtebauliche Maßnahmen oder Umweltauflagen

 

Risiken bei fehlender Prüfung

Versäumnis Mögliche Konsequenz
Ungeklärte Eigentumsverhältnisse Kaufvertrag unwirksam oder nicht eintragungsfähig
Illegale Anbauten Bußgelder, Nutzungsverbot oder Abrissverfügung
Hypotheken oder Lasten Käufer übernimmt unbeabsichtigt fremde Schulden
Fehlender Energieausweis Vertragswidrigkeit, Bußgeld, Wertminderung

 

Wer ist für die Prüfung zuständig?

Zuständig ist in der Regel Ihr lokaler Rechtsanwalt, der im Rahmen der Kaufberatung alle Unterlagen anfordert, prüft und mit dem spanischen Grundbuch (Registro de la Propiedad), Katasteramt (Catastro) sowie der Gemeinde abgleicht. In komplexeren Fällen empfiehlt sich zusätzlich die Einschaltung eines Architekten oder Ingenieurs, um die baulichen Aspekte zu prüfen.

 

Unser Praxistipp

Verlassen Sie sich nicht allein auf den Makler oder Verkäufer. Fordern Sie alle Unterlagen frühzeitig an – am besten noch vor Unterzeichnung eines Reservierungs- oder Optionsvertrags – und lassen Sie sie umfassend prüfen. Eine fundierte rechtliche Due-Diligence ist Ihre Sicherheit, dass es bei der späteren Eigentumsübertragung keine bösen Überraschungen gibt.

 

4. Falsche Finanzplanung

Neben dem Kaufpreis fallen Steuern, Notar-, Anwalts- und Übersetzungskosten an. Auch Unterhaltskosten und mögliche Renovierungen müssen einkalkuliert werden. Ein guter Makler hilft Ihnen beim vollständigen Kostenüberblick.

Ein Immobilienkauf auf Mallorca erfordert mehr als nur den Kaufpreis. Neben dem eigentlichen Objektpreis kommen zahlreiche Nebenkosten hinzu – und auch die Finanzierung muss auf sichere Beine gestellt sein.

Wichtige Posten in der Kostenaufstellung:

Kostenart Typischer Anteil Erläuterung
Grunderwerbsteuer (ITP) 8–11 % Abhängig vom Kaufpreis, bei Neubauten fällt IVA (10 %) an
Notar- & Grundbuchkosten 1–2 % Pflichtausgaben für Beurkundung und Eintragung
Anwaltskosten 1–1,5 % Für rechtliche Prüfung und Vertragsgestaltung
Finanzierungskosten variabel Bearbeitungsgebühren, Übersetzung, Hypothekeneintragung
Maklerprovision meist vom Verkäufer Im Einzelfall Käuferprovision möglich
Laufende Nebenkosten je nach Immobilie IBI, Comunidad, Müll, Versicherungen, Wartung
Reserve für Renovierung individuell Besonders bei älteren Objekten wichtig

 

Häufige Finanzierungsfehler

Fehler Folge
Kein Puffer eingeplant Überraschende Zusatzkosten bringen Sie finanziell ins Wanken
Falsche Wechselkurskalkulation Kauf in Euro, Finanzierung in anderer Währung kann Verluste bringen
Zu hohe monatliche Raten Einschränkung der Lebensqualität oder Rückzahlungsprobleme
Steuerliche Aspekte ignoriert Nachzahlungen, Strafzinsen oder Doppeltbesteuerung

 

Finanzierung über eine spanische Bank?

Viele ausländische Käufer finanzieren ihre Mallorca-Immobilie über spanische Banken. Dies kann vorteilhaft sein – insbesondere, wenn das Objekt als Sicherheit dient. Aber Vorsicht: Die Konditionen unterscheiden sich oft deutlich von gewohnten Standards in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Eine kompetente Finanzierungsberatung mit lokaler Erfahrung ist daher unerlässlich.

 

Unser Praxistipp

Planen Sie realistisch – inklusive aller Kaufnebenkosten, Rücklagen und Laufzeiten. Lassen Sie sich nicht von niedrigen Zinssätzen blenden, sondern achten Sie auf die Gesamtkosten. Und vor allem: Kalkulieren Sie in Euro, auch wenn Sie in einer anderen Währung verdienen – so vermeiden Sie Währungsrisiken.

 

5. Keine Kenntnis der Bauverordnungen

Besonders bei Fincas oder Landhäusern im ländlichen Raum gelten strenge Regeln. Umbauten ohne Genehmigung können teuer werden oder sogar zum Abriss führen.

Wer auf Mallorca eine Immobilie kaufen möchte – besonders ein Grundstück, ein Finca-Anwesen oder ein sanierungsbedürftiges Haus – sollte die lokalen Bauvorschriften sehr genau kennen. Denn was in anderen Ländern erlaubt ist, kann auf Mallorca schnell zum teuren Verstoß gegen geltendes Baurecht führen.

 

Warum Bauverordnungen auf Mallorca so entscheidend sind

Mallorca ist nicht nur eine Urlaubsinsel, sondern auch eine Region mit sensibler Natur, Kulturerbe und klaren Wachstumsgrenzen. Der Balearen-Inselrat (Consell de Mallorca) sowie die jeweiligen Gemeinden setzen strenge Bauvorgaben durch – vor allem in ländlichen und naturgeschützten Zonen.

Typische Regelungen, die Käufer oft nicht kennen:

Thema Was gilt auf Mallorca?
Bebauungsdichte In ländlichen Gebieten sind meist min. 14.000–21.000 m² Grundstücksfläche für Neubauten erforderlich
Max. Bauhöhe & Volumen Begrenzung auf z. B. 1,5 Geschosse und bestimmte Kubikmeter
Schwimmbäder Nicht überall genehmigungsfähig – insbesondere in geschützten Zonen
Nutzung Nur Wohnnutzung erlaubt? Gewerbliche oder touristische Nutzung oft eingeschränkt
Denkmalschutz & Altbestand Sanierungen nur nach Auflagen – historische Bausubstanz unterliegt strengen Vorgaben
Anschluss an Infrastruktur Kein Baurecht ohne Wasser, Strom und genehmigten Zugang

 

Häufige Fehler in der Praxis

Fehler Risiko
Bau ohne gültige Lizenz Abrissverfügung, Bußgelder, Nutzungsverbot
Verlass auf mündliche Zusagen Ohne schriftliche Genehmigung keine Rechtssicherheit
Unkenntnis über Schutzgebiete In ANEI-Zonen (Naturschutz) ist selbst eine Renovierung teils untersagt
Altbauten ohne Legalisierung Bei Verkauf oder Umbau drohen Probleme – oft nicht versicherbar

 

Wie Sie sich absichern können

  • Lassen Sie sich vor dem Kauf alle Baugenehmigungen zeigen – inkl. Cedula de habitabilidad (Bewohnbarkeitsbescheinigung).

  • Ziehen Sie einen ortskundigen Architekten oder Techniker hinzu, der die Immobilie beurteilt.

  • Vermeiden Sie Immobilien mit „irregularer“ oder „a-legaler“ Bauweise, selbst wenn sie bewohnbar sind.

  • Prüfen Sie, ob spätere Umbauten oder Nutzungsänderungen möglich sind – viele ländliche Immobilien sind davon ausgeschlossen.

 

Unser Praxistipp

Wenn Ihnen ein Objekt „mit viel Potenzial“ oder „zur Renovierung“ angeboten wird, fragen Sie genau nach dem rechtlichen Rahmen. Viele charmante Landhäuser entpuppen sich als rechtlich nicht genehmigbar – und dürfen weder saniert noch erweitert werden. Auch ein bestehender Pool ist keine Garantie, dass dieser legal errichtet wurde!

 

6. Emotionale Entscheidungen

Wenn der Meerblick den Atem raubt, die Bougainville in voller Blüte steht und das Gefühl von „Hier will ich nie wieder weg“ überwiegt, ist die emotionale Bindung schnell stärker als der Verstand. Genau hier liegt einer der häufigsten Fehler beim Immobilienkauf auf Mallorca: zu emotionale Entscheidungen ohne fundierte Prüfung.

 

Warum Emotionen beim Immobilienkauf trügerisch sein können

Mallorca verführt – mit Licht, Farben, Lebensgefühl. Aber genau das kann dazu führen, dass sich Käufer vorschnell festlegen, ohne das Objekt in Ruhe zu bewerten oder Alternativen zu prüfen.

Typische emotionale Fallen:

  • Spontankauf im Urlaub ohne Marktvergleich

  • Verliebtsein in die Aussicht, trotz schlechter Bausubstanz

  • Druck durch andere Interessenten, was zu überhastetem Handeln führt

  • Unterschrift aus Angst, das vermeintliche Traumobjekt zu verlieren

 

 

Was emotionale Entscheidungen kosten können

Emotionale Entscheidung Mögliche Folge
Kauf ohne Vergleich Zu hoher Preis
Ignorieren von Mängeln Teure Sanierungen
„Bauchentscheidung“ ohne Prüfung Rechts- oder Genehmigungsprobleme
Kauf in ungeeigneter Lage Eingeschränkte Vermietbarkeit oder Wiederverkaufswert
Persönliche Wünsche über Marktanforderungen Objekt ist schwer verkäuflich bei Exit

 

Die Kunst der Balance: Herz ja – aber mit Verstand

Natürlich darf ein Immobilienkauf emotional berühren – das ist sogar wünschenswert. Aber: Die finale Entscheidung sollte immer auf einer soliden Prüfung und fundierten Analyse basieren.

So behalten Sie den klaren Blick:

  • Besichtigen Sie mehrere Immobilien, auch wenn die erste begeistert.

  • Lassen Sie Sachverständige prüfen, bevor Sie sich binden.

  • Nehmen Sie sich genügend Bedenkzeit – echte Traumimmobilien bestehen auch bei zweitem Hinsehen.

  • Fragen Sie sich ehrlich: „Würde ich diese Immobilie auch kaufen, wenn sie 200 Meter weiter im Landesinneren läge?“ – Wenn die Antwort „Nein“ lautet, war es vielleicht nur der Meerblick.

  •  

Unser Praxistipp

Beziehen Sie eine neutrale Zweitmeinung ein – etwa durch einen seriösen Makler, der den Markt kennt und nicht ausschließlich im Verkaufsinteresse handelt. Auch ein guter Anwalt oder Architekt kann emotionale Entscheidungen mit sachlichen Fakten untermauern – oder rechtzeitig davor warnen.

 

7. Fehlende Due-Diligence

Der Begriff Due Diligence steht für eine sorgfältige und strukturierte Prüfung einer Immobilie vor dem Kauf. Dabei geht es nicht nur um offensichtliche Faktoren wie die Lage oder die Ausstattung, sondern vor allem um rechtliche, bauliche und wirtschaftliche Aspekte, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.

Typische Prüfpunkte einer Due-Diligence auf Mallorca:

Prüfbereich Beispiele
Eigentumsverhältnisse Ist der Verkäufer im Grundbuch eingetragen? Gibt es Miterben oder Belastungen?
Baurechtliche Legalität Wurde alles genehmigt gebaut? Gibt es Schwarzbauten oder laufende Verfahren?
Nutzungsart und Urbanistik Ist die Nutzung als Wohnimmobilie, Ferienhaus oder Vermietobjekt erlaubt?
Belastungen und Hypotheken Gibt es offene Schulden oder Belastungen im Grundbuch?
Laufende Kosten und Verträge Wie hoch sind Gemeinschaftskosten, Steuern oder bestehende Dienstbarkeiten?
Energieeffizienz & Technik Zustand von Elektrik, Heizung, Solaranlage, Abwassersystem etc.?

 

Warum eine lückenhafte Prüfung teuer werden kann

Viele Käufer verlassen sich auf Aussagen des Verkäufers oder Maklers – ohne unabhängige Prüfung. Doch wer ohne vollständige Informationen kauft, riskiert Verluste in fünf- bis sechsstelliger Höhe.

Risiken bei fehlender Due-Diligence:

  • Kauf einer illegalen Immobilie ohne Nachnutzungsgenehmigung

  • Altlasten oder Hypotheken, die beim Käufer landen

  • Baumängel, die erst nach dem Einzug entdeckt werden

  • Eingeschränkte Nutzbarkeit oder gar Rückbauverpflichtung

  • Probleme bei Wiederverkauf oder Finanzierung

 

So vermeiden Sie Fehler: Ihre Checkliste

  • ✅ Beauftragen Sie einen lokalen Anwalt, der die Immobilie prüft

  • ✅ Verlangen Sie alle Unterlagen: Escritura, Grundbuchauszug, Katasterplan

  • ✅ Ziehen Sie bei Bedarf Architekten oder Bausachverständige hinzu

  • ✅ Überprüfen Sie Anschlüsse, Energieausweis, Wohnflächenangaben

  • ✅ Fragen Sie bei der Gemeinde nach laufenden Verfahren oder Auflagen

  • ✅ Lassen Sie sich Zeit – eine gründliche Prüfung braucht Tage, nicht Stunden

 

Unser Praxistipp

Vertrauen ist gut, Prüfung ist besser. Eine seriöse Due-Diligence kostet Geld, aber sie schützt Sie vor noch höheren Folgekosten. Auf Mallorca sollten Sie niemals blind kaufen – auch nicht bei „Traumobjekten“.

 

8. Kein Notar Ihres Vertrauens

Wählen Sie einen Notar, der Erfahrung mit internationalen Käufen hat – und bestenfalls Ihre Sprache spricht. So vermeiden Sie Missverständnisse beim Vertragsabschluss.

Ein oft unterschätzter, aber entscheidender Schritt beim Immobilienkauf auf Mallorca ist die Wahl des richtigen Notars. Viele Käufer überlassen diesen Punkt dem Zufall oder folgen blind den Empfehlungen des Verkäufers – ein Fehler, der im schlimmsten Fall zu Unsicherheiten oder rechtlichen Problemen führen kann.

 

Notar auf Mallorca – welche Rolle spielt er?

In Spanien – und somit auch auf Mallorca – ist der Notar unverzichtbar für die rechtliche Wirksamkeit eines Immobilienkaufs. Erst mit der notariellen Beurkundung (Escritura Pública) wird der Eigentumswechsel offiziell und kann im Grundbuch eingetragen werden.

Doch: Der spanische Notar ist keine beratende Instanz im Sinne eines Anwalts, sondern eine neutrale Stelle. Er überprüft bestimmte Dokumente auf formale Richtigkeit, aber prüft nicht automatisch die gesamte Immobilie auf rechtliche Risiken oder Altlasten.

 

Woran erkennen Sie einen „Notar Ihres Vertrauens“?

Ein guter Notar...

  • ✅ nimmt sich Zeit für Ihre Fragen – auch auf Deutsch oder Englisch

  • ✅ besteht auf vollständiger Dokumentation und prüft formale Details sorgfältig

  • ✅ arbeitet transparent und gibt Einblick in den gesamten Prozess

  • ✅ stimmt eng mit Ihrem Anwalt und ggf. dem Maklerteam ab

  • ✅ sorgt für rechtzeitige Termine, Vorbereitung der Escritura und Anmeldung beim Grundbuchamt

 

Risiken bei unklarer Notarwahl

Risiko Folge
Keine Klärung der Eigentumsverhältnisse Unsicherer Erwerb, mögliche Rückabwicklung
Fehlen wichtiger Unterlagen Notartermin wird verschoben oder rechtlich angreifbar
Unverständliche Vertragsinhalte Fehler in der Escritura, die schwer rückgängig zu machen sind
Sprachbarrieren Missverständnisse beim Kaufvertrag oder bei der Unterschrift
Abhängigkeit vom Verkäufernotar Interessen könnten einseitig vertreten sein – zu Ihren Ungunsten

 

Unsere Empfehlung: Frühzeitig Kontakt aufnehmen

Wählen Sie nicht irgendeinen Notar, sondern eine Person, bei der Sie sich gut aufgehoben fühlen – idealerweise mit Erfahrung im internationalen Immobiliengeschäft. Viele deutschsprachige Käufer bevorzugen Notariate, die sich auf den Kauf durch Ausländer spezialisiert haben. Ihr Immobilienmakler vor Ort kann Ihnen eine Auswahl vertrauenswürdiger Notare nennen – idealerweise in enger Abstimmung mit Ihrem Rechtsberater.

 

9. Kauf ohne klare Exit-Strategie

Beim Immobilienkauf denkt man in erster Linie an den Einzug, das neue Leben auf der Insel oder die Vermietung – doch was passiert, wenn Sie wieder verkaufen möchten? Viele Käufer begehen den Fehler, keine langfristige Strategie zu entwickeln, und stehen später vor unerwarteten Herausforderungen – sei es bei der Veräußerung, bei der Erbschaftsregelung oder bei steuerlichen Fragen.

 

Warum ist eine Exit-Strategie wichtig?

Eine gut durchdachte Exit-Strategie sichert Sie für den Fall ab, dass sich Ihre Lebensumstände ändern. Sei es aus familiären, beruflichen oder finanziellen Gründen – die Möglichkeit, flexibel zu handeln, ist auf dem Immobilienmarkt Gold wert.

Beispiele für Exit-Szenarien:

  • Rückkehr ins Heimatland

  • Änderung der steuerlichen Situation

  • Erbschaftsplanung für die Kinder

  • Auflösung einer Ferienvermietung

  • Liquiditätsbedarf durch andere Investitionen

  •  

Was gehört zu einer durchdachten Exit-Strategie?

Element Bedeutung für den Immobilienverkauf
Immobilienart & Lage Beeinflusst den Wiederverkaufswert und die Vermarktbarkeit
Grundbuchklarheit Klare Eigentumsverhältnisse erleichtern einen späteren Verkauf
Vertragsgestaltung Flexibilität bei spätere Nutzungs- oder Verkaufsformen beachten
Steuerliche Planung Vermeidung hoher Spekulations- oder Kapitalertragssteuern
Zielgruppe definieren Wer könnte in Zukunft als Käufer in Frage kommen?
Vermietungsrecht prüfen Steigert den Verkaufswert, wenn touristische Vermietung erlaubt ist

 

Praxisbeispiel: Ohne Exit-Plan teuer verkauft

Ein deutscher Käufer hatte vor einigen Jahren eine Finca im Inselinneren gekauft, ohne sich Gedanken über den Wiederverkauf zu machen. Als der Markt sich veränderte, fiel der Verkaufspreis unter den Einkaufspreis – dazu kamen steigende Unterhaltskosten und eine hohe Steuerlast beim Verkauf, da die Immobilie nicht optimal strukturiert war. Eine frühzeitige Beratung hätte hier viele zehntausend Euro gespart.

 

Ihre nächsten Schritte

Bereits vor dem Kauf sollten Sie sich Gedanken über die langfristige Perspektive machen. Eine Exit-Strategie bedeutet nicht, dass Sie verkaufen müssen – aber sie gibt Ihnen Sicherheit, falls Sie es doch wollen oder müssen.

Unser Tipp: Planen Sie gemeinsam mit Ihrem Makler und Steuerberater nicht nur den Kauf – sondern auch den möglichen Ausstieg.

 

10. Falsche Maklerwahl

Ein erfahrener, ortskundiger Makler mit umfassendem Service spart Ihnen nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Nerven. Achten Sie auf Transparenz und eine professionelle Website mit klaren Informationen.

Ein Immobilienmakler ist mehr als nur ein Vermittler – er ist Ihr verlängerter Arm auf Mallorca. Gerade für Käufer aus dem Ausland kann ein unpassend gewählter Makler nicht nur kostspielige Fehler verursachen, sondern auch zu Unsicherheit und Frust führen. Leider verlassen sich viele Käufer auf den erstbesten Kontakt oder auf Empfehlungen ohne lokale Fachkenntnis. Dabei entscheidet die Maklerwahl oft über den Erfolg – oder Misserfolg – Ihres Immobilienkaufs.

 

Warum ist der richtige Makler so wichtig?

Ein professioneller, seriöser Makler auf Mallorca kennt:

  • den lokalen Markt bis ins Detail

  • rechtliche und bauliche Besonderheiten

  • die Verkaufsdynamik in einzelnen Regionen

  • verlässliche Partner (Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater)

  • und vor allem: Ihre persönlichen Bedürfnisse

Ein guter Makler hört zu, berät individuell, warnt Sie vor Risiken und vermittelt Ihnen nur Immobilien, die auch wirklich zu Ihnen passen – nicht nur zum Verkaufsziel.

 

Typische Fehler bei der Maklerwahl

Fehler Risiken
Auswahl nach Sympathie allein Fachwissen und Verhandlungsgeschick fehlen möglicherweise
Kein lokaler Firmensitz Wenig Marktkenntnis, keine Präsenz bei Problemen vor Ort
Keine Prüfung der Zulassung Gefahr von Betrug, fehlende Haftung oder rechtliche Absicherung
Makler ohne BVI, API oder MLS Keine Qualitätskontrolle, keine branchenüblichen Standards
Fokus auf „Schnäppchen“ statt Qualität Langfristig hohe Folgekosten durch Sanierungsstau oder Rechtsprobleme

 

So erkennen Sie einen professionellen Makler

Achten Sie auf folgende Qualitätsmerkmale:

✅ Lokale Marktkenntnis und jahrelange Präsenz auf Mallorca
✅ Zugehörigkeit zu Berufsverbänden (z. B. API Balears, CEPI, BVI)
✅ Transparente Beratung – auch zu Risiken
✅ Eigenes Portfolio mit geprüften Objekten
✅ Klare Kommunikation und Betreuung auch nach dem Kauf

 

Praxisbeispiel: Vertrauen ist gut – Prüfung ist besser

Ein Käufer aus der Schweiz vertraute einem Makler ohne Lizenz, der ihm eine Immobilie mit „bestätigter touristischer Lizenz“ anbot. Nach dem Kauf stellte sich heraus: Es gab nie eine gültige Lizenz – und es gab auch keinen rechtlichen Anspruch darauf. Die Immobilie konnte nicht vermietet werden. Der Schaden: mehrere zehntausend Euro an entgangenen Mieteinnahmen.

 

Unser Tipp

Gehen Sie keine Kompromisse bei der Maklerwahl ein. Ein erfahrener, seriöser Partner ist Ihre Absicherung in einem fremden Markt – besonders auf einer Insel wie Mallorca, wo viele rechtliche Details und regionale Besonderheiten ins Spiel kommen.

Gerne unterstützen wir Sie persönlich – transparent, individuell und mit Leidenschaft für die Insel.

 

Vermeiden Sie diese Fehler mit uns an Ihrer Seite

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